Übersicht:

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Neue Schularten ab 2000/01

Im Schuljahr 2000/01 wurde das Biotechnologische Gymnasium als Schulversuch eingerichtet. Mit der Weiterentwicklung der Erzieherausbildung wurde im Schuljahr 2003/04 das einjährige Berufskolleg für Praktikanten eingerichtet.

Schulleiterwechsel 1984/85

Mit Ablauf des Schuljahres 1984/85 tritt die Schulleiterin Frau Elisabeth Eisenhauer in den Ruhestand. Ihr Nachfolger wird Oberstudiendirektor Otmar Gutmann.

Strukturwandel und Auswirkungen auf die Schule im pflegerischen Bereich in den Jahren 1987-1992

Eine weitere strukturelle Veränderung im Bildungsangebot der Bertha-von-Suttner-Schule ergab sich aus dem steigenden Bedarf an Pflegekräften in der Alten- und Krankenpflege. Mit der Einrichtung neuer Schularten wurde das Bildungsangebot den neuen Entwicklungen angepasst. Im Schuljahr 1987/88 konnten erstmals zukünftige Altenpflegerinnen ihre Ausbildung an der Bertha-von-Suttner-Schule beginnen. Die einjährige Berufsfachschule für Haus- und Altenpflegehilfe (Schuljahr 1987/88) und die einjährige Berufsfachschule für Altenpflege (Schuljahr 1988/89) wurden zu Beginn des Schuljahres 1989/90 in die dreijährige Berufsfachschule für Altenpflege umgewandelt.

Der pflegerische Bereich der Schule wurde im Schuljahr 1991/92 durch die Einrichtung einer zweijährigen Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege ergänzt. Die Einrichtung dieser zur Fachschulreife führenden Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege trägt mit dazu bei, die für die Pflege alter und kranker Menschen erforderlichen Fachkräfte zu gewinnen und auf pflegerische Berufs vorzubereiten.

Strukturwandel und Auswirkungen auf die Schule im landwirtschaftlichen Bereich in den Jahren 1983-1991

Nach 1982 wirkten sich Veränderungen im Ausbildungsverhalten der Jugendlichen, Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und gesellschaftliche Veränderungen auf das Bildungsangebot der haus- und landwirtschaftlichen Schulen aus. Immer weniger Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag besuchten die Teilzeitberufsschule. Die Nachfrage nach beruflichen Vollzeitschulen mit hauswirtschaftlicher Prägung ging stark zurück, weil immer mehr Mädchen eine Erstausbildung im kaufmännischen und gewerblichen Berufen anstrebten.

Ein weiterer Schülerrückgang zeichnete sich im Bereich der landwirtschaftlichen Berufsschule ab. Die unsichere wirtschaftliche Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe führte dazu, dass kaum noch Jugendliche aus bäuerlichen Familien den Beruf des Landwirtes anstreben.

Das Agrarwissenschaftliche Gymnasium zeigt im Gegensatz dazu eine positive Entwicklung. Es findet nicht nur bei Jugendlichen Zuspruch, die einen Beruf oder ein Studium im Agrarwissenschaftlichen Bereich anstreben, sondern auch bei den Jugendlichen, die an Studiengängen in den Naturwissenschaften, der Ökologie und des Umweltschutzes Interesse haben.

Ökologische Wissenschaftsbereiche und Umwelttechnologien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Wie kein anderer Wissenschaftsbereich beschäftigen sich Landwirtschaft und damit auch die Agrarwissenschaften mit den dynamischen Prozessen in der natürlichen Umwelt. Es lag deshalb nahe, die Unterrichtsinhalte des Agrarwissenschaftlichen Gymnasiums in Richtung Umwelttechnologie weiterzuentwickeln. Für das Schuljahr 1990/91 gab das Kultusministerium grünes Licht für den Schulversuch „Umwelttechnologie am agrarwissenschaftlichen Gymnasium“.

Für ausgebildete Landwirte bietet die im Schuljahr 1990/91 eingerichtete zweijährige Berufsfachschule zum Erwerb von Zusatzqualifikation – Schwerpunkt Agrarinformatik – eine wichtige Möglichkeit zur Weiterqualifikation.

Ausbauphase: Neue Schularten und Namensgebung in den Jahren 1970-1982

Die Haus- und Landwirtschaftliche Berufsschule deckte nach dem Schulentwicklungsplan II die Berufsfelder Hauswirtschaft, Landwirtschaft und Jungarbeiter ab. In den siebziger Jahren nahmen die Schülerzahlen an allen beruflichen Schulen stetig zu, die Nachfrage nach beruflichen Vollzeitschulen steigerte sich. Die Schulleiterin Frau Oberstudiendirektorin Elisabeth Eisenhauer stellte ebenso unermüdlich wie eindringlich den Stellenwert und Bildungsauftrag der Hauswirtschaftlichen, Landwirtschaftlichen und Sozialpädagogischen Schulen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Pflege, Haushaltsökonomie, Familie, Sozialpädagogik, Umwelt und Agrarwissenschaften heraus. Der Landkreis Karlsruhe unterstützte als Schulträger den bedarfsgerechten Ausbau der Haus- und Landwirtschaftlichen Schularten. Moderne und hochwertige Einrichtung von Fachräumen und Werkstätten bildeten eine gute Voraussetzung für erfolgreiche Bildungsarbeit.

In diesen Zeitraum fällt die Einrichtung der zweijährigen hauswirtschaftlich-pflegerischen-sozialpädagogischen Berufsfachschule (Schuljahr 1969/70), des einjährigen hauswirtschaftlich-sozialpädagogischen Berufskollegs (Schuljahr 1973/74), der Fachschule für Sozialpädagogik (Schuljahr 1973/74), des Berufsvorbereitungsjahres (Schuljahr 1980/81), des Berufskollegs zum Erwerb der Fachhochschulreife (Schuljahr 1980/81) und des Agrarwissenschaftlichen Gymnasiums (Schuljahr 1980/81).

Die Gesamtschülerzahl lag im Schuljahr 1982/83 nahezu bei 1100 Schülern. Dem Kollegium gehörten zeitweise über 100 Lehrerinnen und Lehrer (einschließlich Nebenlehrer) an.

Am 3.7.1975 erhielt die Haus- und Landwirtschaftliche Berufsschule in Ettlingen durch Beschluss des Kreistages den Namen „Bertha-von-Suttner-Schule“. Sie ist benannt nach Bertha von Suttner, die 1906 als erste Frau für ihren Kampf für den Frieden in der Welt mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.

Haus- und Landwirtschaftliche Berufsschule in Ettlingen im Schuljahr 1969/70

Im Schuljahr 1969/70 wurden die Abteilungen Landwirtschaft und Hauswirtschaft zu einer Schule zusammengelegt. Mit der Schulleitung der Haus- und Landwirtschaftlichen Berufsschule wurde Frau Oberstudiendirektorin Elisabeth Eisenhauer beauftragt.

Die Hauswirtschaftliche Berufsschule bis 1961

Wie die landwirtschaftlichen Berufsschulen waren die Berufsschulen für die ländliche Hauswirtschaft auf die Landkreisgemeinden verteilt. Sie bestanden zunächst als Fortbildungsschulen für Mädchen, die später als Haushaltsunterricht bezeichnet wurden. Der Unterricht umfasste neben theoretischen Fächern, die sich am Tätigkeitsbild der Hausfrau orientierten, vor allem praktischen Unterricht im Kochen und Handarbeit. Im Schuljahr 1958/59 gab es noch 23 kleinere hauswirtschaftliche Berufsschulen im Landkreis Karlsruhe.

An fast allen Schulorten wurden Schulküchen eingerichtet und die Berufsschullehrerinnen hatten jeweils mehrere Schulen zu betreuen. Die einzelnen Schulen wurden nach und nach an der hauswirtschaftlichen Berufsschule in Ettlingen zentralisiert. Hier entstand 1953 erstmals ein „Volljahr“, da von Schülerinnen als Vollzeitschule freiwillig besucht wurde. Dieses „Volljahr“ erhielt im Jahre 1955 die Bezeichnung Haushaltsschule, de damit die erste Berufsfachschule im hauswirtschaftlichen Bereich darstellte. Die Leitung der Hauswirtschaftlichen Berufsschule lag bis zum Schuljahr 1968/69 in den Händen von Frau Vorsteherin Elisabeth Schlechter. Ihre Nachfolgerin als Leiterin der Hauswirtschaftlichen Berufsschule war Frau Studiendirektorin Emma Rutschmann.

Die Landwirtschaftliche Berufsschule bis 1961

Die landwirtschaftliche Abteilung der Bertha-von-Suttner-Schule ist aus den Sonntags- und Abendschulen hervorgegangen, die auf einzelne Landgemeinden verteilt waren. Die Sonntags- und Abendschulen dienten dem bäuerlichen Nachwuchs dazu, die Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen zu vertiefen und die Voraussetzungen für den Besuch der landwirtschaftlichen Fachschule zu schaffen. Nach Einführung der Berufsschulpflicht erhielten die Auszubildende der Landwirtschaft an den bisherigen Schulorten des Landkreises Berufsschulunterricht, der sich ausbildungsbegleitend über drei Jahre erstreckte. Der einzelne Berufsschullehrer führte seinen jeweiligen Schulbezirk selbständig und eigenverantwortlich und war direkt dem Kreisschulamt unterstellt. Der Unterricht fand einmal in der Woche in Rathäusern, Gemeindesälen oder auch in Nebenzimmern von Gaststätten statt. Es gab besondere Klassen für die Lehrlinge der landwirtschaftlichen Berufe und für Jungarbeiter, die ohne Ausbildungsvertrag in der Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe oder Handel tätig waren.

Bei den vielen landwirtschaftlichen Schulorten im Landkreis (zuletzt sechs Gemeinden) wurde sowohl die sächliche Ausstattung als auch der Lehrereinsatz den gestiegenen Anforderungen der landwirtschaftlichen Ausbildung nicht mehr gerecht. Eine Zentralisation der selbständigen landwirtschaftlichen Berufsschulen In Ettlingen war unumgänglich. In einem ersten Schritt wurden die Klassen für Landwirte und Forstwirte in Ettlingen im neu erbauten Berufsschulzentrum des Landkreises Karlsruhe zusammengefasst. Nach Einführung der Stufenausbildung konnten bei den damals großen Zahlen an Auszubildenden jeweils Fachklassen der Berufsschule für Landwirte, Forstwirte und Pferdewirte gebildet werden. Die Leitung der Landwirtschaftlichen Berufsschule lag in den Händen von Landwirtschaftsoberrat Hugo Gauger.

In einem zweiten Schritt wurden die Fachklassen der Ausbildungsberufe der Landwirtschaft mit den Fachklassen für Auszubildende der ländlichen Hauswirtschaft zusammengefasst. Der erste Schulleiter der Landwirtschaftlichen Berufsschule war Herr Oberstudiendirektor Hugo Gauger.